gestern, heute, morgen – und dann?

Meine Lieben, dachtet ihr etwa, ich hätte kryptische Beitragstitel inzwischen verlernt? Nein, ich liebe es noch immer, auf geheimnisvoll zu machen, allerdings finde ich, habe ich auch das absolute Recht dazu, denn ich erinnere kurz an Fragen und Beitragsideen, um die ich neulich gebeten habe und dann lest mal das:

Mich hätte schon immer deine Sichtweise zur aktuellen Entwicklung unserer Gesellschaft und der Welt interessiert. Was sind deine Prognosen für die nächsten 30 Jahre?

Ich meine, versteht mich nicht falsch, ich liebe diese Frage und es hat augenblicklich, während ich sie noch nicht einmal zu Ende gelesen habe, angefangen in meinem Kopf zu rattern. Aber jetzt mal ehrlich, wenn ich das mit Q&A Themen vergleiche, die auf anderen Seiten so aufpoppen, dann fragt man sich schon, was habe ich mir da für Leser herangezüchtet *g*. Nein, Spaß natürlich! Wie gesagt, ich feiere diese Frage sehr, denn ich bin mir sicher, dass nicht nur ich mir in den letzten Wochen, Monaten und im Grunde eigentlich Jahren mehr oder weniger ständig ähnliche Fragen gestellt habe und auch weiterhin stelle, und deshalb könnte dieses Beitragsthema besser nicht passen.

Bevor ich loslege und versuche aufzufangen, was bei meinem Gedankenkarussell da alles durch die Gegend geschleudert wird, noch ein kleiner Disclaimer vorweg: Ich bin – Überraschung – weder Journalist noch habe ich sonst irgendeine Ausbildung, die mich dazu befähigt, hier wirkliche Prognosen oder Einschätzungen abzugeben. Zusätzlich bin ich mir meiner Verantwortung und meiner Reichweite durchaus bewusst, dass ich gleich aufpassen muss, was ich von mir gebe. Also bitte, behaltet immer im Hinterkopf, dass ich einfach nur ein ganz normales Menschlein mit unqualifizierter Meinung bin, das allerdings darum gebeten wurde, diese zu teilen. Außerdem gebe ich hier meine ganz persönliche Meinung ab, soll heißen, man muss nicht derselben sein oder mir zustimmen, darf das dann allerdings gerne für sich behalten – just sayin’.
Denkt während des Lesens, bitte, die ganze Zeit daran, ja?!

Mir schwirren gerade so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich momentan etwas überfordert bin und nicht weiß, womit ich beginnen soll, deshalb werde ich mein in letzter Zeit liebstes “Tool” anwenden, indem ich intuitiv drauflos schreibe:
Ich denke, ein Grund, weshalb man so eine Frage stellt, ist unter anderem – zumindest ist das etwas, was ich herauslese -, ob ich mir Sorgen mache über die Zukunft unserer Gesellschaft bzw. ob ich vielleicht sogar gewisse Ängst verspüre, was dieses Thema angeht.
So viel vorweg, nö, ich habe keine Angst!
Um es salopp auszudrücken, einige der Hauptthemen, die uns gerade beschäftigen … Wie soll ich sagen? Fangen wir einfach mal mit dem an, was wir unserem Planeten – unser aller Lebensraum -, über Jahrzehnte hinweg angetan haben.
Habe ich Angst, wohin uns der Klimawandel und alles, was damit einhergeht oder was diesen auslöst, führen wird? Nein, ich habe keine Angst! Der Zug, um noch etwas umzukehren, ist mehr oder weniger sowieso abgefahren. Wir können und müssen daran arbeiten, es nicht weiter zu verschlimmern, aber Tatsache ist, der Planet Erde hat bereits mehr überstanden, als wir uns vorstellen können. Die Erde existiert wie die Sonne und die anderen Planeten seit 4,6 Milliarden Jahren! Wir können schon stolz auf uns sein, dass wird nur ein paar hundert Jährchen oder eigentlich Jahrzehnte gebraucht haben, das alles zu zerstören. Andererseits, der Planet hat schon Schlimmeres überstanden, sich nach Eiszeiten regeneriert, neue Spezien erschaffen, etc. Gut, für den Menschen schaut es vielleicht schlecht aus, aber das kann für die Erde nur ein Gewinn sein. Sagen wir einmal so, ich hoffe, es geht sich für mich noch halbwegs aus, aber es hat schon einen Grund, weshalb ich keine Kinder in die Welt gesetzt habe …

Ist der Rechtsruck, der international zu erkennen ist, etwas, das mir Angst macht? Jein! Es hat schon immer und wird immer Idioten geben, die Fakten aus Geschichtsbüchern verdrehen, die behaupten, dass gewisse Dinge niemals stattgefunden hätten, die demnach nichts aus der Vergangenheit gelernt haben und leider stattdessen herausgefunden haben, wie man Menschen am besten manipulieren kann. Wenn ich allerdings deshalb Angst habe, mich zu Hause verkrieche und den Kopf in den Sand stecke, am besten keine Nachrichten mehr konsumiere, dann spiele ich diesen Idioten nur in die Hände. Diese Idioten haben gelernt, wie man, in dem man Ängste schürt, Menschen für seine Zwecke gewinnen und dann missbrauchen kann. Genau so arbeiten populistische Parteien. Sie nehmen diese Ängste, nähren sie mit erfundenen oder zurechtgedrehten Fakten und spielen diese dann aus. Das ist keine hohe Kunst der Politik, das ist einfach nur Laienpsychologie!
Der Rechtsruck ist etwas, das mich anwidert. Die Menschen, die zu Tausenden auf die Straße gehen und für das Gegenteil kämpfen, die zeigen mir, dass es zwar immer Idioten geben wird, dass es jedoch noch viel, viel mehr intelligente Menschen gibt, die sich dagegenstellen. Die sehr wohl aus der Geschichte gelernt haben, und deshalb mein Appell immer und immer wieder und an jeder Stelle: aufschreien, aufstehen, aufbegehren, für andere eintreten, den Gewinn durch Vielfalt feiern, die Bereicherung darin erkennen und nicht in Schockstarre verfallen und sich fürchten, das ändert überhaupt nichts.Schaue ich gebannt auf die Wahlen in den USA? Fürchte ich, was eine Wiederwahl von Blondie für Europa, im Speziellen für die Ukraine, bedeuten würde? Natürlich schaue ich, was das angeht, mit einer gewissen Sorge über den großen Teich, das habe ich das letzte Mal, als sich das “Trumpeltier” zur Wahl gestellt hat, auch, war schockiert, wie dämlich manche Menschen sein können, so jemanden zu wählen. Aber damals ist nichts so schlimm eigetreten, wie ich befürchtet hatte, und genau das hoffe ich wieder, sollte sich das Wahldebakel tatsächlich wiederholen, obwohl ich die Welt dann wirklich nicht mehr verstehe!

Was ist mit all den anderen Krisenherden auf diesem Planeten? Die Lage im Nahen Osten und die hundert und mehr anderen Brennpunkte? Meine Antwort darauf:
Zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben!
Der Mensch ist eine grausame Spezies, das bestialischste Raubtier überhaupt. Wir haben einen eigentlich utopischen Planeten zur Verfügung gestellt bekommen. Wir haben ein nicht allzu kleines, recht gut funktionierendes Gehirn geschenkt bekommen (mal mehr, mal weniger). Wir können Dinge erschaffen. Wir können Wunderschönes und Kunstvolles vollbringen. Wir sind fähig, die unterschiedlichsten Emotionen wahrzunehmen. Wir können lieben! Und trotzdem ist da so viel Hass auf dieser Welt. Gier, Neid, Missgunst, Gewalt – weshalb? Ich werde es nie verstehen und wahrscheinlich ist es auch nicht zu verstehen, aber es macht keinen Sinn, wie ich vorhin bereits erwähnt habe, deshalb in Schockstarre zu verfallen und mich zu fürchten. Ich kann nur mein Bestes tun, um zumindest diesen kleinen Radius um mich herum zu einem besseren zu machen. Ich kann mich selbst jeden Tag dazu anhalten, Positives auszustrahlen und auszusenden, und andere zu animieren, es ebenfalls zu tun. Liebe muss immer stärker sein als Hass und ist die einzige Waffe, die uns allen zur Verfügung steht. Wir sollten nur endlich damit anfangen, sie zu benutzen!

Tja, und dann wäre da noch die Sache mit der Künstlichen Intelligenz! Ein Thema, das ich am liebsten ausklammern würde, aber egal wie ich selbst dazu stehe, die KI wird wohl sehr aktiv unsere Zukunft mitgestalten. Was das angeht, ist die einzige Angst, die ich habe, dass sich die Technik schneller entwickelt, als wir hinterherkommen, speziell was die gesetzliche Regelung und überhaupt die Informationsweitergabe angeht. Ich kann jetzt nicht jeden Bereich ansprechen, der betroffen sein wird, also werde ich mich rein darauf beschränken, ob ich fürchte, dass die KI meine eigene Arbeit ersetzen kann. Rein theoretisch braucht man keine Autoren mehr, um ein Buch zu schreiben, man könnte das locker die Künstliche Intelligenz übernehmen lassen, sicher. Aber ganz ehrlich, ich habe genug Bücher gelesen, von denen man meinen könnte, sie wurden so verfasst. Keine Frage, sie waren grammatikalisch und vielleicht sogar stilistisch einwandfrei, doch etwas, das ihnen gefehlt hat, war Herz. War Gefühl. War Leben. Ich habe ein paar Beispiele von künstlich erschaffenen Texten gelesen – selbst wenn ich es vorher nicht gewusst hätte, ich hätte jeden davon als solches identifizieren können. Nein, ich habe keine Angst, dass mich eine KI ersetzen könnte, denn das, was jeden einzelnen Menschen besonders macht, ist die Einzigartigkeit. Niemand, kein anderer Mensch und keine KI, kann so fühlen wie ich, kann so denken wie ich – kann ICH sein. In vielen Bereichen wird die KI sogar eine Bereicherung darstellen, aber in vielem anderen wird sie trotzdem niemals an das heranreichen, was Menschlichkeit ausmacht!Und wie schaut es mit unserer Gesellschaft aus? Wie sehe ich die Entwicklung hier?
Ich glaube, ich habe mich während der letzten Zeilen bereits zwanzigmal in die Nesseln gesetzt und bin auf mindestens fünfzig Füße getreten, jetzt ist es auch schon egal. Es ist unheimlich schwer, dieses Thema “global” zu beantworten, denn ich finde bereits das Wort bzw. die Definition davon schwierig:

Ge-sell-schaft
/Geséllschaft/

Substantiv, feminin (die)
Gesamtheit der Menschen, die zusammen unter bestimmten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen leben

Die Gesellschaft bildet die Gesamtheit der Menschen, die zusammen unter diversen Verhältnissen leben. Allein wenn man sich die Schere in unserer Gesellschaft anschaut, wie soll man da eine zusammenfassende Anschauung abgeben? Wie kann man alle Menschen, die sich einen Lebensraum teilen, über einen Kamm scheren. Darin besteht sowieso eines der Hauptprobleme unserer Zeit, dass das eben nicht geht. Der Mensch, die Bestie Mensch, ist dazu nicht gemacht. Wäre eine Welt ohne Grenzen, in der wir von unseren Unterschieden profitieren, alles teilen und gemeinsam friedlich Seite bei Seite leben eine bessere Welt? Darauf muss ich nicht antworten, oder? Doch es wird niemals passieren, da der Mensch, die Bestie Mensch, offensichtlich eben wirklich nicht dazu geschaffen wurde. Ich fürchte, ich habe sehr häufig einen eher negativen Blick auf unsere Gesellschaft, aber leider bestätigt sich dieser wieder und wieder, wenn ich “da draußen” unterwegs bin. Tatsache ist – und das ist nicht nur meine individuelle Ansicht, sondern eine allgemeine -, dass die Verrohung der Gesellschaft immer weiter voranschreitet. Egoismus ist inzwischen keine Eigenschaft, für die man sich schämt, sondern etwas, das salonfähig geworden ist. Mir als Individuum muss es gut gehen, der Rest kommt danach. Paare ziehen nicht mehr zusammen, Familien sind Flickenteppiche, die irgendwie zusammengehalten werden, ganze Sätze zu formulieren und Bitte und Danke zu sagen ist außer Mode, Kinder und Jugendliche leben in einer virtuellen Welt, u.u.u. Während wir früher Feuerwehrmann oder Ärztin werden wollten, ist die Berufsbezeichnung der Zukunft reich und berühmt sein, und auf der anderen Seite wiederum Teenager, die in so jungem Alter bereits aufgegeben haben, an Burnout und Depressionen leiden. In einem Alter, in dem ich mehr oder weniger noch mit Barbies gespielt habe. Wohin soll das alles führen, frage ich euch?
Ja, wie wird die Gesellschaft in dreißig Jahren aussehen?
Dreißig Jahre hört sich überhaupt nicht viel an, oder? Wenn ich allerdings darüber nachdenke, was in dreißig Jahren alles geschehen kann. Wie anders alles in den 90er Jahren war! Und trotzdem, irgendwie hat sich das Grundlegende doch nicht verändert. Sagen wir einmal so, ich ziehe mich bei dieser Frage gekonnt aus der Affäre und sage, dass es keinen Sinn macht, in eine Zukunft zu blicken, die unzählige Möglichkeiten hat, sich zu entfalten. Die Themen, die uns beschäftigen, die auch die Zukunft bestimmen werden, die habe ich bereits angesprochen, aber es macht Nüsse Sinn, sich Szenarien auszumalen, die eintreten können. Die aber auch nicht eintreten können. Weshalb sich jetzt Dinge ausmalen, die vielleicht komplett anders geschehen werden. Der Grund, weshalb ich mich gerne mit Geschichte und Vergangenem beschäftige, ist allein der, dass wir daraus lernen können. Dass wir daraus lernen müssen, und trotzdem ist die einzige Zeit, für die wir verantwortlich sind und endlich auch Verantwortung übernehmen müssen, die jetzige. Hören wir auf, Dinge Generationen vor uns in die Schuhe zu schieben, hören wir auf, darauf zu warten, dass andere für uns die Probleme lösen, hören wir auf, den Kopf in den Sand zu stecken und nur darauf zu schauen, dass es uns gut geht. Fangen wir stattdessen an, Verantwortung zu übernehmen!

Wie die Gesellschaft in dreißig Jahren ausschauen wird, steht noch nicht fest. Da ist nichts in Stein gemeißelt und unumkehrbar. WIR sind es, die die Zukunft gestalten. DU da draußen bist es! Du bist ein Teil davon und deshalb: Beschäftige dich mit der Vergangenheit, lerne aus den Fehlern, die begangen wurden, trage alles dir Mögliche dazu bei, dass wir in dreißig Jahren vielleicht einige Probleme, die uns heute beschäftigen, gelöst haben. Suche die Problemlösung bei dir, nicht bei den anderen. Und hab keine Angst vor der Zukunft, denn ich wiederhole mich:
Zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben!

eine Lieben, ich fürchte, wenn gewisse Wahlen so ausgehen, wie vielerseits prognostiziert wird, reise ich einige Jahre erst einmal  nicht mehr in die USA ein *g*. Ist aber auch schon egal, denn ich fürchte zusätzlich, ich bin hier jetzt mehreren auf die Füße getreten, aber ihr habt immerhin gefragt! Tatsache ist, es hört sich oft so an, als ob ich nur das Schlechteste von unserer Gesellschaft und den Menschen halte, aber ich muss hoffentlich nicht erklären, dass ich deshalb alles überspitzt ausspreche, da man nur so Dinge erreichen kann. Ich bin dieser Naivling, der nie aufhören wird, daran zu glauben, dass wir alle wissen, wie das eigentlich geht, die Sache mit dem friedlichen und unterstützenden Miteinander. Der Anfang der Corona-Pandemie hat gezeigt, dass wir vom Urinstinkt her wissen, wie es funktioniert. Leider kommen zu schnell unsere angeeigneten Verhaltensmuster wieder durch, aber es steckt in uns allen, das Gute. Ich habe die Hoffnung, dass wir irgendwann begreifen, dass wir allein unsere Zukunft in der Hand haben und eben endlich anfangen, Verantwortung dafür zu übernehmen. Und zwar jeder Einzelne!
So, und jetzt fahre ich in den Baumarkt und kaufe mir ein Sicherheitsschloss für meine Tür.
Alles Liebe, love&peace,