Momentesammler on tour September 2023

Meine Lieben, darüber, dass wir nun tatsächlich Oktober haben, verliere ich besser kein Wort. Lustig dabei ist, dass die vergangenen vier Wochen die sommerlichsten Wochen des ganzen Sommers waren. Und das im September! Ich muss ja zugeben, so sehr ich die Sonne und Wärme genossen habe – wie soll ich sagen -, ich bin sowas von bereit für den Herbst. Ich will sich verfärbende Blätter rascheln hören, heiße Maroni (auch wenn ich mir die für 3,80€ heuer bestimmt nur einmal gönnen werde – ja sind denn die verrückt!), Kuschelsocken, Harry Potter, Kerzenlicht, Backsessions u.u.u. Ja, ich bin sowas von bereit …

BILD DES MONATS: Mein Bild des Monats dürfte nach meinen einleitenden Worten keine Überraschung darstellen, denn es war der erste (und einer von nur drei) herbstliche Tag des Monats. Wir haben das erste Septemberwochenende, wie ihr bereits wisst, in Wien verbracht, und während der Samstag ein herrlicher Spätsommertag mit beinahe dreißig Grad war, konnte man sich das am nächsten Morgen kaum noch vorstellen. Von unserem Hotelbett aus hatten wir eine fantastische Sicht auf das trübe Wien, und an einem Sonntagmorgen aufwachen, während der Regen ans Fenster prasselt, keinen Zeitdruck haben und sich noch mal tief ins Bett kuscheln können – das perfekte Bild des Monats, denn ja, ja, ja, ich bin sowas von bereit für noch viel mehr davon in den nächsten Wochen und Monaten!SEPTEMBERMOMENT: Zwar sollte es eigentlich nicht so sein, doch zum zweiten Mal in Folge geht mein Bild des Monats mit meinem Septembermoment einher. Andererseits, der September kann gut und gerne mehr als einen Lieblingsmoment vertragen, deshalb lege ich auf den bereits beschriebenen noch einen Spaziergang durch moody Wien obendrauf und noch einen ganzen Samstag Ende des Monats, an dem es von morgens bis abends geregnet hat … aber wisst ihr, was? Darüber erzähle ich euch später mehr. Ich sollte mein ganzes Pulver nicht gleich zu Beginn verschießen.FILMMOMENTE UND SERIENJUNKFOOD: Mir kommt es zwar so vor, als würde ich immer mit denselben Worten beginnen, aber es ist nun mal so, ich habe wieder richtig guten Stoff für euch auf Lager:
Fangen wir mit einer Serie an, die mich von der ersten Sekunde an gepackt hat und ganz ehrlich, mir ist noch selten eine Sendung so an die Psyche gegangen. Die Rede ist von “Liebes Kind” gesehen bei Netflix, eine deutsche Produktion nach einem bereits existierenden Roman, die in sechs Folgen erzählt wird. Der Thriller beginnt im Grunde da, wo die meisten anderen enden – Lena kann aus monatelanger Gefangenschaft flüchten und landet im sicheren Krankenhaus. Wobei sicher? Nervenaufreibend bis zur letzten Sekunde, nur die Auflösung war leider, wie so oft bei solchen Miniserien, eher enttäuschend, aber fünf Folgen lang miträtseln und gebannt zittern, entschädigt dafür.
Als nächstes hätte ich “Painkiller” im Angebot. Die Beschreibung der Serie ist eher nüchtern gehalten: “Der Ursprung der Opioid-Krise in den Vereinigten Staaten aus der Sicht von Tätern und Opfern.” So weit, so gut. Der Stoff ist skandalös, darüber gibt es keine Diskussion, und wurde extrem gut aufgearbeitet, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Tote diese Opiod-Krise nach sich gezogen hat und dass dies alles auf wahren Begebenheiten beruht. Schockierend, einfach nur schockierend!
Und weil das doch alles ziemlich heftige Kost ist, noch etwas fürs Herz. Passend zu unserem Monatseinstand in Wien haben wir uns “Sachertorte” angesehen. Weshalb, bitte schön, habe ich vorher noch nie etwas von diesem Film gehört? Ich kann jetzt schon garantieren, das wird ein neuer Pflichtfilm in jeder Vorweihnachtszeit. Die Handlung kurz angeschnitten: In Berlin kommt es zu einer Begegnung zwischen Karl und Nini, die kurz darauf zurück nach Wien reist. Karl verliert ihre Telefonnummer und hat nur eine Chance, Nini wiederzusehen – er weiß, dass sie jedes Jahr ihren Geburtstag im Café Sacher feiert. Sollte doch ein Leichtes sein, sie dort abzupassen. Nur blöd, dass Karl Ninis Geburtstag nicht kennt, also beschließt er, jeden Nachmittag um 15 Uhr dort auf sie zu warten …

KINOMOMENT: Vielleicht erinnert ihr euch, ich hatte gehofft, es noch zu “Oppenheimer” ins Kino zu schaffen, und yes, es ist sich ausgegangen – und wie froh ich darüber bin! Ich hätte niemals gedacht, wie genial dieser Film sein kann, immerhin geht es in der Storyline um die historischen Ereignisse um die Entstehung der Atombombe herum. Christopher Nolan hat die Ereignisse bildgewaltig auf die Leinwand gebracht und der sensationelle Cast hat sein Übriges zum Erfolg beigetragen. Ich meine, Cillian Murphy (!!), Robert Downey Jr., Emily Blunt, Matt Damon, Josh Hartnett, Rami Malek, usw. Absolut sehenswert, und ich werde ihn mir im Free-TV bestimmt noch einmal ansehen. Jede Minute der drei Stunden wert!

KLANGMOMENTE: Meine Songauswahl passt zwar eher zu einem September, der einen nicht zum Großteil hat schwitzen lassen, aber nachdem ich Irish-Punk-Folk-Rock-whatever sowieso das ganze Jahr über höre und der herbstliche Oktober in den Startlöchern steht, passt meine Wahl doch wieder perfekt. “Never get drunk no more” von den Dropkick Murphys ft. Nikki Lane. Die Dropkick Murphys sind eine irisch-amerikanische Band, die ihren Stil selbst als eine Mischung aus Punkrock, Irish Folk, Rock und Hardcore Punk beschreibt – also im Grunde eh wie meine eigene Beschreibung *g*. Ich bin bereits seit Jahren Fan, konnte sie schon live erleben und in Kombination mit Nikki Lanes rauchiger, rotziger Stimme – hach, ich muss nach Irland, am besten sofort!

SPÄT ABER DOCH: Passt auf, jetzt kommt die Sensation, mit der ich selbst schon nicht mehr gerechnet habe: WIR HABEN ENDLICH UNSEREN KLIMABONUS ERHALTEN! Den ersten, wohlgemerkt. Ja, ein Jahr, nachdem die ersten Auszahlungen begonnen haben, waren wir nun endlich auch an der Reihe. Leider erst, nachdem wir den Volksanwalt einschalten mussten, aber Ende gut, alles gut. Mehr sage ich dazu nicht, sonst schwellen die Kabel gleich wieder an! Zur Feier des Tages haben wir mit einer Tomatensuppe bei VaPiano angestoßen (Champagner kann ja jeder), einen kurzen Abstecher zu Ikea gemacht und abends noch einen Kuchen gebacken. Ob wohl jeder so auf den Erhalt seines Klimabonus reagiert hat?

VIENNA DIARIES: In wenigen Worten und noch weniger Farbe habe ich euch bereits auf unseren Wientrip mitgenommen, jetzt folgen noch ein paar mehr Worte dazu und ein wenig mehr Farbe. Perfekter als mit dem Erhalt des Klimabonus hätte dieses Wochenende nicht starten können. Es war wirklich das perfekte Wochenende. Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und sommerliche Temperaturen am Samstag und das genaue Gegenteil am Sonntag. Start des Tages: Frühstück bei Haas&Haas mit direktem Blick zum Stephansdom. Im Anschluss sind wir ohne Plan durch die Stadt spaziert, haben ein paar Geschäfte durchstöbert, ich habe mir einen Strickmantel bei Mango gefunden (ganz normal bei siebenundzwanzig Grad), natürlich durfte ein Besuch beim Lieblingsamerikaner nicht fehlen, chillen im Museumsquartier, ein Ausflug auf den Kahlenberg und nachdem ein Besuch beim Figlmüller durch Platzmangel vereitelt wurde, sind wir zum Schluss in der Swing Kitchen gelandet. Das war so fein und gemütlich, dass ich alles andere als traurig war, dass es so gekommen ist.SUNDAYS: Wie gesagt, der Sonntag war wettertechnisch das genaue Gegenteil des Vortags – und ich habe es geliebt! Als der Regen nachgelassen hat, sind wir ins Café Landtmann zum Frühstück spaziert. Das hatte vor allem einen ganz bestimmten Grund. Wir haben an diesem Wochenende unseren Jahrestag nachgefeiert und in genau diesem Café hatten wir vor vierundzwanzig Jahren unsere allererste Verabredung. Ich liebe dieses Lokal sehr, nirgendwo ist man so sehr in Wien wie dort. Und jetzt mal ehrlich, gibt es etwas Herrlicheres, als an einem verregneten Sonntag gemütlich im Kaffeehaus zu sitzen und zu frühstücken? Dafür muss man Wien einfach lieben! Danach sind wir durch den ersten Bezirk spaziert und bitte, steinigt mich nicht, aber ich habe mich tatsächlich ein wenig weihnachtlich gefühlt … Bevor wir die Heimreise angetreten sind, haben wir noch einen Sprung am Flughafen beim Supermarkt vorbeigeschaut und den Abend back home mit einem meiner Lieblingsfilme “Can a song save your life” ausklingen lassen. Was für ein wunderschönes und unvergessliches Wochenende, die dürren Monate sind endlich vorbei – I´m back!

ENTDECKUNGSMOMENT: Sehr wahrscheinlich ist Jean-Philippe Kindler nur für mich eine Neuentdeckung, aber ich habe in den letzten Wochen und Monaten jede Menge Auftritte des deutschen Satirikers, Autors, Moderators und vor allem Slam-Poeten gesuchtet. Der gebürtige Düsseldorfer ist seit 2016 ein Vertreter des Poetry-Slams im deutschsprachigen Raum und so bin ich auf ihn aufmerksam geworden. Gerade auf YouTube sind jede Menge Arbeiten von ihm zu finden – richtig genial.

ES WURDE WIEDER GESLAMT: Wenn wir schon beim Thema sind, Anfang des Sommers war ich auf meinem allerersten Poetry-Slam im Zuge des Springfestivals Graz. Anlässlich des fünfzigsten Geburtstags des Bücherbusses hat ein Poetry-Slam Open Air nur fünf Minuten von meiner Wohnung entfernt stattgefunden, also musste ich da natürlich dabei sein – als Zuschauer selbstverständlich, nicht falsch verstehen. Ich wurde von Agnes Maier und dem Slam-Team Merhaba Oida extremst gut unterhalten. Also so verbringe ich doch gerne einen Random-Feierabend.UND DANN WAR ES HERBST: Mir fällt gerade auf, dass ich mich hier eher auf die wenigen herbstlichen Momente des Monats konzentriert habe, als auf die achtzig Prozent spätsommerlichen. Gut, darüber kann jeder seine eigenen Schlüsse ziehen. So oder so war da auch noch dieses verregnete Herbstwochenende Ende des Monats. Als ich den Wetterbericht gesehen habe, war die Vorfreude darauf nicht mehr zu bremsen. Das Timing war perfekt, da wir an diesem Samstag mit einer Freundin zum Frühstück verabredet waren. Es war so gemütlich und ich habe jede Sekunde davon geliebt. Für das Treffen hat es uns ins Auer Atelier verschlagen, der Regen hat gegen die Scheiben geprasselt – herbstliche Perfektion. Im Anschluss musste ich natürlich noch auf einen Sprung bei meinem Buchdealer vorbei, ein weiterer Chai in der neuen Sorger-Filiale durfte auch nicht fehlen und wie muss so ein erster Herbstttag enden? Ganz genau – this season again -, mein erster Lebkuchen und der erste Teil der Potter-Saga. Doch, das habe ich zu Beginn schon richtig tituliert – eindeutig Lieblingsmoment. ERKENNTNISMOMENT: Ich verbringe in den warmen Monaten überdurchschnittlich viel Zeit auf diversen Decken in der Wiese liegend. Wisst ihr, was mir dabei aufgefallen ist? Nein, könnt ihr natürlich nicht wissen, aber lasst es mich erzählen: Wiese bedeutet Insekten. Insekten bedeuten vor allem viele, vielen Ameisen. Habt ihr euch schon einmal gefragt, weshalb Ameisen ständig ihre toten Artgenossen auf eure Decken oder Badetücher oder whatever ablegen? Habt ihr nicht? Also ich schon. Ich habe mich wirklich gefragt, ob das eine Art Opfergabe sein soll oder Ermahnung, quasi, das passiert, wenn du dich auf uns drauflegst. Doch nein, ich werde nicht als Ameisengott angesehen, denn Google hat mich schlauer gemacht: Ameisen und andere soziale Insekten entfernen tote Artgenossen aus dem Nest und legen richtiggehende Friedhöfe für sie an. Diese sogenannte Nekrophorese wird als ein Verhalten zur Sicherung hygienischer Bedingungen im Nest interpretiert. Warum mich Ameisen als Friedhof oder Abfallhaufen ansehen, will ich jetzt trotzdem nicht weiter erörtern …

LEBENSMOMENTE: Wie angekündigt habe ich mich putzend über die Wohnung hergemacht und dabei herausgefunden, dass es etwas gibt, das ich mehr verabscheue, als Fenster zu putzen, und zwar Vorhänge zu waschen. Wie lästig ist das, bitte? Jetzt weiß ich auch, warum ich bisher keine Vorhänge hatte. Ansonsten habe ich jeden Sonnenstrahl auf meinem Fensterbalkon eingefangen und so im September meine Mittagspausen verbracht. Demnach war ich Anfang Oktober bestimmt noch nie so braun wie in diesem Jahr. Kann aber auch daran liegen, dass wir beinahe den ganzen September noch im Bikini in der Sonne liegen konnten. Zum Haardoktor habe ich es auch mal wieder geschafft und natürlich finde ich sie jetzt wieder viel zu kurz. Es ist wirklich egal, was ich zu meiner Friseurin sage, sie macht einfach, was sie will. Oh, und gebacken habe ich auch. Kaum fühlt sich ein Tag herbstlich an, hole ich schon das Rührgerät hervor und das Ergebnis ist äußerst lecker geworden, insofern steht bald wieder eine Backsession in Mirli´s Bakery an.

BLOGMOMENTE IM SEPTEBMER:

• ich habe euch mit ein paar Schnappschüssen mitgenommen auf mein Weekend-Getaway nach Wien
• wir haben das Problem mit dem Overtourism gemeinsam erörtert
• ein typischer Mirli-Beitrag mit Gedanken zum Leben ist ebenfalls online gegangen
• wir haben die Herbstsaison in Mirli´s Lesecafé eingeläutet mit “Dem Horizont so nah”
• und natürlich haben wir auch auf den vergangenen August zurückgeblickt

ZUKUNFTSMOMENTE: Das letzte Quartal steht in den Startlöchern und ich bin maximal begeistert. Ich merke seit Anfang September wirklich, wie es mir stetig besser geht, und im September haben zum ersten Mal die guten Tage überwogen. Allerdings muss ich dazu sagen, ich mache auch alles, was möglich ist, damit es mir weiter besser geht. Ich meditiere täglich, mache jeden Tag Yoga und seit einigen Wochen auch dreimal die Woche Sport, was mir wirklich guttut. Insofern, es kann losgehen! Anfang Oktober geht es gleich einmal auf einen kleinen Roadtrip. Ich verrate noch nicht, wohin, vor allem weiß ich das in Gänze selbst noch nicht, aber es ist etwas Bekanntes dabei und etwas Neues … Ein Wientrip mit meiner Schwester und ihrem Freund ist ebenfalls geplant, ein verschobener Ausflug muss nachgeholt werden und Mädelszeit ist auch fix eingeplant. Außerdem wird der Herbst bis zum Letzten aufgesaugt, denn wie habe ich vorhin noch gesagt? Ich will sich verfärbende Blätter, heiße Kastanien, Chai-Dates in gemütlichen Coffee-Shops, Harry Potter, Lebkuchen und andere Leckereien, Kuschelsocken und Lieblingsbücher. Hach, ich freue mich!

eine Lieben, ja, dieses Jahr war bisher nicht so einfach für mich, aber seit Wochen geht es stetig bergauf und im September war ich schon wieder fast die Alte. Die nächsten Wochen werden grandios. Es sind so viele fantastische Dinge geplant, dass ich ständig auf einem konstanten Vorfreudelevel bin, besser geht es nicht. Außerdem startet genau jetzt meine liebste Zeit des Jahres. Es fühlt sich wirklich gut an, sich wieder als sich “selbst” zu fühlen. Erzählt mir doch gerne, wie ihr die letzten Wochen erlebt habt und vor allem wie ihr die nächsten Wochen verbringen wollt. Ich freue mich auf eure Berichte, alles Liebe, love&peace,