Rom, die ewige Stadt

Meine Lieben, vor ziemlich genau einer Woche bin ich aus meinem Urlaub in Rom zurückgekehrt und habe, glaube ich, noch nie erst so spät mit meinem Reisebericht zu schreiben begonnen. Ganz ehrlich, ich habe diese Tage definitiv gebraucht, um alles erst einmal sacken zu lassen. Um zu verarbeiten, was ich in dieser Woche in Italien erlebt habe, und zu filtern, was war positiv, was war negativ. Was hat tatsächlich so stattgefunden, was haben einfach Hitze und Menschenmassen in meinem Kopf daraus gemacht. Lasst mich so viel vorwegnehmen, ja, es war ein wunderschöner, unvergesslicher Urlaub, aber es war kein perfekter Urlaub, wie ich es gewohnt bin. Mein Mann und ich haben auf Reisen meist das Glück auf unserer Seite gepachtet, aber ungefähr alle sieben bis zehn Reisen geht dann so ziemlich alles schief, was nur schiefgehen kann. Das letzte Mal hat es uns 2015 in Schottland erwischt. Es war also mehr als überfällig. Oder will mir das mein Hirn nur einreden?
Vielleicht können wir es ja gemeinsam herausfinden …

Es war nicht mein erster Besuch in der italienischen Hauptstadt, stattdessen – lasst mich kurz nachzählen – ja, es müsste mein fünftes Mal gewesen sein, allerdings ist unser letztes Wiedersehen sage und schreibe dreizehn Jahre her. Wenn ich ganz ehrlich bin, war ich sogar schon viel, viel öfter in der Stadt, allerdings jeweils nur als Overnight-Stop während meiner Flugbegleiterzeit. Und damals habe ich außer Hotelbetten nicht viel zu sehen bekommen.
Was eine Schande ist, denn Rom ist und bleibt eine der interessantesten und monumentalsten Städte, die ich kenne.

Natürlich ist mir bewusst, dass Rom jedem ein Begriff ist, genauso wie das Kolosseum oder der Trevibrunnen. Somit erzähle ich euch, was das angeht, bestimmt keine Neuigkeiten. Aber, vielleicht erinnert ihr euch, denn ich wiederhole es in regelmäßigen Abständen immer wieder – MirliMe soll ein Ort für Neues und Altes, für Bekanntes und Unbekanntes sein. MirliMe soll neben vielen anderen Dingen auch ein Nachschlagewerk sein. Ein kleines Rezeptbuch, ein minimalistisch gehaltener Reiseführer – was auch immer. Deshalb ja, vielleicht wisst ihr vieles schon, das ich euch gleich erzählen werde, aber eben vieles vielleicht noch nicht.

Ach, was rede ich hier lang herum, ich habe jede Menge Erlebtes und Informatives für euch zusammengesammelt, also lasst uns so schnell wie möglich loslegen. Wiederholungstäter bzw. natürlich Wiederholungsleser hier auf MirliMe kennen das Prozedere bereits: Ich werde euch hier und heute mit dem Grundwissen versorgen und nächste Woche nehme ich euch dann mit auf meine persönliche Romreise in Form eines Travel-Diaries. Doch jetzt reisen wir erst einmal gemeinsam Jahrtausende zurück:

753 (v. Chr.), Rom schlüpft aus dem Ei, mit dieser Eselsbrücke ist doch wohl jeder von uns in seiner schulischen Laufbahn auf das Römische Reich eingestimmt worden, oder liege ich damit etwa falsch? Sehr wahrscheinlich ist die Ewige Stadt sogar noch älter, aber wir wollen ja keine Paragraphenreiter sein. Auf alle Fälle werde ich gar nicht erst versuchen, euch mehr als diesen einen Satz über die Geschichte dieser Stadt zu erzählen, denn eine über dreitausendjährige Vergangenheit in wenigen Sätzen zusammenzufassen – nein, never, niemals ist das möglich! Stattdessen konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Fakten, mit denen man sich vor jedem Besuch vertraut machen sollte, die schönsten Sehenswürdigkeiten und ein paar nützliche Tipps zur Kulinarik habe ich auch noch für euch auf Lager:

WIEDERSEHEN MIT DER EWIGEN STADT

Was ihr schon immer über Rom wissen wolltet – oder solltet:

• Rom ist die Hauptstadt Italiens, Hauptort der Region Latium und historische Hauptstadt des Römischen Reichs und des Kirchenstaats. So weit, so gut. Das sollte hinlänglich bekannt sein.
• Rund 2,76 Millionen Einwohner nennen Rom ihr Zuhause (Stand Feb 2023), insofern steht die italienische Hauptstadt an der dritten Stelle im Vergleich mit anderen Großstädten der Europäischen Union. 
• Dazu kommen noch fünf Millionen Touristen, die es jährlich in die Ewige Stadt zieht.
• Genau – Ewige Stadt -, im 1. Jhd v. Chr. wurde Rom zum ersten Mal Ewige Stadt genannt und zwar vom Dichter Tibull. Die Bezeichnung wurde zu einem Ehrennamen aufgrund ihrer Bedeutung in ihrer bis heute drei Jahrtausende umfassenden Geschichte. Diese Bezeichnung wurde später noch weiter entwickelt, wie durch den Dichter Vergil. In seinem Werk Aeneis, das eine Erzählung der Vorgeschichte und Bedeutung Roms darstellt. Es gilt damals wie heute als Nationalepos der Römer. Der Gott Jupiter prophezeit darin die Ewigkeit Roms, dem keine räumlichen oder zeitlichen Grenzen gesetzt sind. 
• Die gesprochene Landessprache ist, auch diese Information dürfte nicht überraschen, italienisch. Das früher gesprochene Latein hat sich durch die Ausbreitung des Römischen Reichs vor allem im südwestlichen Mittelmeerraum verbreitet, was zur Entstehung der romanischen Sprachen geführt hat. Das klassische Latein hat sich in der Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Theologie, Politik und Diplomatie bis heute halten können. 
• Zwar hat das Römische Reich später an Einfluss verloren, doch es ist durch das Mittelalter und die Neuzeit hinweg ein Zentrum der christlichen (katholischen) Religion geblieben.
• Seit 1871 ist Rom wieder Teil eines vereinigten Italiens. 
• Abgeordnetenkammer, Senat, Präsident, Regierung und der Verfassungsgerichtshof der italienischen Republik haben ihren Sitz in der italienischen Hauptstadt.
• Rom selbst ist in 4 Stadtbezirke und in 15 municipi (Gemeinden) aufgeteilt.
• Die Ewige Stadt stellt noch eine weitere Besonderheit dar, denn innerhalb der Stadtgrenzen befindet sich der Vatikanstaat, ein unabhängiger Binnenstaat und, wie wir alle wissen, Sitz des Papstes.
• Außerdem haben die UNO-Unterorganisationen FAO, IFAD und WFP ihren Sitz in Rom.
• Nicht überraschen dürfte, dass die Altstadt von Rom, der Petersdom und die Vatikanstadt zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurden (1980). 
• Woher sich der Name der Stadt ableitet, ist ungeklärt, doch es existieren mehrere Theorien, meist steht jedoch die Geschichte um Romulus und Remus aus der römischen Mythologie im Vordergrund. Sie waren der Sage nach Kinder des Kriegsgottes Mars und der Priesterin Rhea Silvia.
  Modernere Herleitungen verfolgen unterschiedliche Ansätze und gehen auf diverse sprachliche Ableitungen zurück, aber im Grunde sind das alles reine Spekulationen.
  

• Geografisch liegt Rom in der Mitte der Apenninhalbinsel am Fluss Tiber unweit des Tyrrhenischen Meeres. 
• Bereits im 1. Jhd n. Chr war Rom eine Millionenstadt. Sie verfügte über ein funktionierendes Frisch- und Abwassersystem, ein ausgebautes Straßennetz und eine Bevölkerungsschutzeinheit, die man mit unserer heutigen Feuerwehr und Polizei vergleichen kann.
• Einige der berühmtesten Baudenkmäler wie das Kolosseum und ein Teil der Kaiserforen (Forum Romanum) gehen auf die Flavische Dynastie (69-96 n. Chr.) zurück. Diese Zeit wird vielfach als Höhepunkt des Römischen Reichs angesehen. Auch die folgenden Kaiser waren besessen von der Idee, ihre Vorgänger zu übertreffen und errichteten immer größere Bauwerke. Dies gilt manchmal als Indiz für den Beginn des Untergangs des Kaiserreichs.
• In den Nachkriegsjahren nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Italien einen nie dagewesenen Wirtschaftsaufschwung.
• Der Stadt Rom steht ein Bürgermeister vor, der Gemeinderat zählt 48 Mitglieder.
• Allgegenwärtig in der Stadt (auf Kanaldeckeln, Statuen, Tafeln, öffentlichen Einrichtungen, etc.) sind die Buchstaben S.P.Q.R., die auch das Stadtwappen zieren. Diese Abkürzung steht für das lateinische Senatus Populusque Romanus – Senat und Volk von Rom bzw. der römische Senat und das römische Volk.
• 1955 wurde die erste U-Bahn-Linie eröffnet, bis heute gibt es drei Linien: A, B und C. Außerdem stehen Busse und Straßenbahnen als Nahverkehr zu Verfügung.
• Rom ist Standort von drei Flughäfen, wobei der an der Küste gelegene interkontinentale Flughafen Roma-Fiumicino (FCO) das wichtigste Luftfahrtdrehkreuz darstellt.
• Hauptbahnhof der Stadt ist die Stazione Roma Termini.
• Gängige Währung ist der Euro.

Was ihr auf keinen Fall verpassen solltet, wenn Rom noch Neuland für euch ist:

Wie ihr euch denken könnt, ist es auch an dieser Stelle nicht möglich, jedes Museum oder jedes antike Denkmal aufzuzählen, denn im Grunde müsste ich dann jeden einzelnen Stein in Rom namentlich erwähnen. Deshalb werde ich mich, wie ihr es von mir gewohnt seid, auf die wichtigsten Monumente konzentrieren, die man bei einem ersten (oder zweiten oder dritten) Besuch nicht verpassen sollte.
Generell ist es so, dass als Innenstadt Roms der Bereich innerhalb der Aurelianischen Mauer gilt. Dort sind auch die meisten antiken Gebäude zu finden.

• Ein weiterer meiner Lieblingsorte Roms ist der Park Villa Borghese, der als eine der schönsten Grünanlagen der Stadt gilt. Die Parkanlage geht auf ein Landgut der adligen Familie Borghese zurück. Außerdem befindet sich am Gelände die Galleria Borghese, die zu den meistbesuchte Touristenattraktionen der Stadt zählt.

Ursprünglich hatte ich vor, zu unserem Hotel eine eigene Review zu schreiben, ich habe es allerdings zeitlich nicht geschafft, genügend ansprechende Fotos zu machen, doch ich möchte euch diesen Tipp auf keinen Fall vorenthalten, denn eins ist für mich sicher, sollte ich jemals wieder nach Rom kommen, steige ich unter Garantie wieder in diesem Hotel ab.
Das absolut Highlight des Hotels und der ganzen Reise war der Dachpool des MERCURE ROMA CENTRO COLOSSEO. Es war nicht nur ein gewöhnlicher Dachpool, sondern ein Pool mit direkter Sicht aufs Kolosseum, das nur drei Gehminuten entfernt gelegen ist, die nächste Metrostation ist in fünf Gehminuten zu erreichen. Ein kleiner Supermarkt ist direkt neben dem Hotel zu finden genauso wie unzählige Lokale. Die Zimmer selbst sind sauber und modern gestaltet.
Von Klimaanlage, Fön, Safe, Fernseher bis Wasserkocher war es standardmäßig ausgestattet. 
Das Personal war typisch italienisch, was bedeutet – mehr als freundlich und herzlich. Man hat sich von der erste Sekunde an wohlgefühlt.
Habe ich schon den genialen Pool erwähnt?
Zum Frühstücksangebot kann ich leider nichts sagen, da ich dieses nicht getestet habe. Allerdings habe ich ein Sandwich an der Poolbar bestellt (das direkt zur Sonnenliege serviert wurde) und das war ein Gedicht.
Falls es noch nicht deutlich genug rübergekommen ist – meine absolute Empfehlung für dieses Hotel!

eine Lieben, ich ignoriere jetzt einfach die Wortanzahl, die mir von meinem Bildschirmrand fett entgegenleuchtet. Keine Angst, ich lasse es für heute gut sein, denn die eigentliche Reise startet in exakt einer Woche, dann nehme ich euch mit auf meine ganz persönliche Romreise. Packt Sonnencreme und Blasenpflaster ein, ihr werdet beides brauchen. Und ich warne euch heute schon vor, es ist ein Mammutbeitrag geworden, den ich eigentlich in dieser Länge nicht veröffentlichen sollte – aber als ob ich mich jemals schon an irgendwelche Regeln gehalten hätte! Ich freue mich auf alle Fälle auf euch, genießt inzwischen weiter den Sommer in vollen Zügen, alles Liebe, love&peace, 

*Quelle: Google Recherche, Wikipedia, eigene Erfahrungen